Förderung von Kleinunternehmertum in Subsahara Afrika
Finanzielle Bildung in Malawi, Ostafrika
Memmingen/Malawi, 21. Juli 2023 – Sozialwissenschaftlerin Franziska Dost aus Heimertingen absolviert für drei Wochen ein Praktikum bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee in Memmingen. Das Besondere: Franziska Dost arbeitet bei der Deutschen Sparkassenstiftung Für Internationale Kooperation und leitet ein Projekt im ostafrikanischen Malawi, welches Kleinunternehmertum sowie finanzielle Grundbildung und somit die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern soll.
Ist-Zustand in Malawi
„Vor Ort haben nur 20 Prozent der über 15-Jährigen ein Bankkonto“, sagt Dost. Das Verständnis für Finanzen sei oft nicht vorhanden oder gering: „Wir erarbeiteten gemeinsam mit der Zentralbank eine nationale Strategie für finanzielle Grundbildung, die wir gemeinsam umsetzen. Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und diese Art der Grundbildung ist eine Möglichkeit Kleinunternehmertum zu fördern.“ Dabei stehen sozialer und ökologischer Wandel sowie wirtschaftliche Entwicklung im Vordergrund. „Wir möchten bessere Lebensverhältnisse in den Fokus rücken“, sagt Dost. Das Projekt wird gemeinsam mit Partnern vor Ort in den afrikanischen Ländern Namibia, Sambia und Malawi umgesetzt.
Landwirte rücken in den Fokus
„Wir verfolgen zwei verschiedene Trainingsansätze, um Kleinunternehmer, besonders Landwirte, weiterzubilden“, sagt Dost. Hierzu gehört die Ausbildung von Trainern, die Kleinunternehmer in Weiterbildungen betreuen: „Die Teilnehmer lernen dabei, wie sie ein solches Unternehmen führen, Kalkulationen erstellen, Entscheidungen treffen und Kredite managen können.“ Ein weiterer Ansatz ist die Ausbildung an der Universität: „Dort erarbeiten wir neue Studiengänge und Weiterbildungsmaßnahmen im Finanzsektor.“ Ziel sei, den Zugang zu Finanzen zu stärken.
Widerstandsfähigkeit bei Klimakatastrophen
„Hier in Malawi gibt es sehr viele Dürren. Aber auch Flutkatastrophen, ein Beispiel der tropische Wirbelsturm ‚Freddy‘, der 2023 vielen Menschen die Existenzgrundlage nahm“, sagt die Sozialwissenschaftlerin. „Deshalb müssen wir die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit für klimatische Schocks steigern.“ Konkret geht es um die Frage: „Wie kann ich mich unternehmerisch aufstellen, um dem entgegen zu steuern?“
Weltspartag und Planspiel-Börse in Malawi
"Die Nachfrage nach dem Finanzwissen, welches wir von der Sparkasse mitbringen, ist in Malawi enorm“, sagt Dost. „Ich könnte jede Woche fünf neue Leute für Projekte anstellen.“ Beispielsweise soll ein Weltspartag in Malawi eingeführt werden. Gemeinsam mit Malawis Zentralbank organisiert Dost dafür nationalen Austausch. Während ihres Praktikums bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee sammelt Dost Ideen, die sie gerne in Afrika umsetzen würde. Dazu gehört beispielsweise das „Planspiel Börse", an welchem sie selbst schon als Schülerin teilgenommen hat: „Das wäre eine gute Weiterbildungsmaßnahme für Studierende in Malawi.“
Afrika wird zur Heimat
Malawi sei nach vier Jahren zu ihrer neuen Heimat geworden. Vor Ort lebt sie in einem Haus mit Garten und eigenen Hühnern. „Was mich antreibt, sind positive Veränderungen und die enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort“, sagt Dost. Dennoch sei sie froh, wieder in der alten Heimat zu sein. „Ich bin dankbar für die Möglichkeit, hier bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee einen Einblick in das Finanzwesen zu bekommen“, sagt die Sozialwissenschaftlerin. Auch Vorstandsvorsitzender Thomas Munding ist von dem Projekt in Malawi begeistert: „Wir freuen uns sehr, Franziska Dost unser Wissen mitzugeben. Sie sammelt Einblicke aus unserer Sparkasse – und wir blicken nach Afrika.“
Das Sparkassenstiftung Team Malawi mit Franziska Dost (5.v.l.).
Bildrechte: Sparkassenstiftung Team Malawi
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